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Exkursion zur Wewelsburg

Besuch der Daueraustellung Ideologie und Terror der SS

Am 15. April 2010 wurde im Kreismuseum Wewelsburg die neue Daueraustellung „Ideologie und Terror der SS“ eröffnet. Seither wird die Ausstellung national und international sehr gelobt. Aus diesem Grund und wegen des Bezuges zur Unterrichtsarbeit der letzten Monate hat sich die Klasse 10c zusammen mit Frau Kleibrink und Herrn Stucke am Mittwoch auf den Weg ins Paderborner Land gemacht.

Hier der Bericht von Maren Ammer, Vanessa Boschke und Johanna Steffestun:

Nach einer kleinen Einführung in den geschichtlichen Hintergrund des Schlosses Wewelsburg durch unseren Museumsführer Herrn Nickel, widmeten wir uns der eigentlichen Ausstellung und gingen zunächst auf die Häftlinge und „Methoden“ des Konzentrationslagers Wewelsburg ein. Dort beschäftigten wir uns auch mit den die Gewlttaten der SS und den Reaktionen der Menschen, die im Dorf zwischen der Wewelsburg und dem Konzentrationslager lebten.

Daraufhin besichtigten wir die Abteilung, die sich mit den Tätern des Holocaust auseinandersetzte. Hier klärte uns Herr Nickel über die Grundsätze und Überzeugungen der SS auf. Wir erfuhren auch, wie sich die NS auf komplett ausgedachtes Prinzipien bezog, die z.T. von Menschen, die aus dem Irrenhaus entflohen waren (!) mit konzipiert wurden. Es wurde sich systematisch eine neue Geschichte und eine gesamte Ideologie ausgedacht, die anstatt mit dem Affen als Vorfahre mit den Ariern beginnt.

Danach besuchten wir die „Gruft“, in der sich Bilder befinden, die gemalt wurden, um an die Schrecken der NS-Zeit zu erinnern. Gerade an diesem Ort lässt sich auch die Wewelsburg als Kultstätte erkennen, die für die Partei und vor allem für die SS elementar war. Zwar ist der Raum nie fertig gestellt worden, doch lässt sich durch den kuppelartigen Bau, der runden Vertiefung in der Mitte und dem Hakenkreuz an der Decke erkennen, dass hier besondere Zeremonien durchgeführt werden sollten. Auch die an mykenische Kuppelgräber erinnernde Architektur, die das Reden und Zuhören erschwert, den Schall aber auch sehr gut transportiert, sollte wohl zu einer entsprechenden Stimmung beitragen.

Anschließend gingen wir zu dem „Obergruppenführerraum“ im Nordturm des Dreieckschlosses, auf dessen Boden in der Mitte ein grünlich marmoriertes Sonnenrad zu sehen ist, das nach 1945 den Namen „Schwarze Sonne“ bekam. Welche Bedeutung es im 3. Reich hatte ist nicht bekannt, heute ist es ein Symbol vieler Gruppierungen von Neo-Nazis bis zu New-Age Anhängern.

Schließlich fuhren wir noch mit dem Bus zum Gebiet des ehemaligen Konzentrationslagers, von dem nur noch die Küche, in der heute die Feuerwehr und einige Wohnungen sind, das Eingangstor, das nun zu einem Mehrfamilienhaus umgestaltet wurde, und das Krematorium erhalten sind, um das nun eine Fabrik gebaut wurde. Auf dem ehemaligen Appellplatz steht nun ein von Schülern organisiertes Mahnmal, an dem wir uns dann bei Herrn Nickel verabschiedet haben.

Insgesamt war dieser Ausflug ein bewegender Einblick in eine Zeit voller Unrecht und törichter Ideen. Dadurch dass wir diesen nahen Ort besucht und erlebt haben, an dem diese Verbrechen und auch die merkwürdigen Ideen zuhause waren, wird diese Epoche der deutschen Geschichte ein wenig begreifbarer.

– Allgemeine Informationen zum Fach Geschichte