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Die Oper kommt in die Schule…

Eine ergreifende und faszinierende Aufführung der Oper „Das Tagebuch der Anne Frank“ von Grigori Frid, die 1969 entstand, erlebten 85 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis Q2 im eigens dafür hergerichteten Mehrzweckraum. Die Inszenierung lag in der Hand unseres Schülers Ruben Michael (Q2), der bereits seit einigen Jahren Regieerfahrung hat (auch als Regieassistent an der Hochschule für Musik Detmold) und diese jetzt erstmals an seiner eigenen Schule für Mitschüler und Lehrer erlebbar machen konnte. Unter der musikalischen Leitung von Telmo Mazurek (Klavier) überzeugte die Aufführung insbesondere auch durch die beeindruckende gesangliche und schauspielerische Leistung der Sopranistin Paula Rohde.  Einfach großartig!

Die Intensität der Atmosphäre wurde zudem nicht nur durch eine faszinierende Lichtregie, sondern auch durch die besondere Gestaltung des Zuschauerraumes sehr verstärkt: alle Schülerinnen und Schüler saßen auf dem Boden dicht um die niedrige Bühne herum und waren so in die bewegende Gefühlslage der Protagonistin angesichts der Enge ihres Verstecks sowie ihrer Hoffnung auf Freiheit stark einbezogen. Auch Kostüme und Requisiten ermöglichten eine direkte Identifikation mit der Lebenswelt der 14-jährigen Jüdin Anne Frank – für die quasi gleichaltrigen oder nur wenig älteren Zuschauer ein fesselnder Moment, der gar nicht mehr aufhörte…

Auch die völlig ungewohnte und gewöhnungsbedürftige Musik konnte ihren Reiz und ihre Faszination schnell entfalten, in der Kombination von visuellen und auditiven Eindrücken verschmolz alles zu einem selten zu erlebenden Gesamtkunstwerk.

Im Anschluss an die Aufführung gab es für die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, Fragen an die Akteure zu richten, zum Beispiel zur literarischen Vorlage und zur Aufbereitung der Thematik der Judenverfolgung durch das NS-Regime, zu Kostümen und Ausstattung oder auch zur Erarbeitung dieser sehr komplizierten Musik. So war der Prozess der Entstehung einer Operninszenierung mal sehr gut nachvollziehbar und die normalerweise bestehende Distanz zwischen Opernsänger und Zuschauer existierte einfach nicht. Vielen Dank an dieser Stelle für die teilweise sehr privaten Einblicke in die Gefühlslage eines Künstlers.

Ruben Michael jedenfalls wünschen wir einen spannenden und erfolgreichen Weg als Regisseur und bedanken uns noch einmal ganz herzlich für den mit viel Aufwand verbundenen Einblick in seine Regiearbeit.

Es war für alle ein ganz besonderes Erlebnis!

Ein herzliches Dankeschön dem Förderverein, der dieses Erlebnis unterstützt hat.

Beteiligte Personen