Talentscouting ermöglicht renommiertes Stipendium – Ehemalige Schülerin Albina Behrami im Interview
Mit großer Freude erfuhren wir, dass Albina Behrami (Abitur 2019) sich erfolgreich auf ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes beworben hat.
Auf dem Weg dorthin wurde sie von unserem Schul-Talentscout Frau Friederike Menz intensiv begleitet.
Im Vorgespräch zu folgendem Interview erklärten Frau Menz (Talentscouting OWL), Herr Franke (StuBO-Koordinator SII), Frau Ginau (Jahrgangsstufenleiterin) und Albina Behrami unisono, dass das Angebot des „Talentscoutings“ an unserer Schule und die Möglichkeiten von Stipendien in den Oberstufenjahrgängen zu wenig bekannt sind.
Liebe Oberstufenschüler*innen, lesen Sie dieses Interview!
Liebe Albina, Ihnen vielen Dank, dass Sie Ihre Erfahrungen so offen und ehrlich geteilt haben.
- Text, Interview und Foto: Frau Ginau
Das Interview
Frau Ginau: Albina, Ihnen zunächst „Herzlichen Glückwunsch“ zu Ihrem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Damit sind sie eine von – ich habe es recherchiert – 2.630 Studentinnen und Studenten gewesen, die 2019 neu aufgenommen wurden. Eine beachtliche Leistung! Wie kam es dazu?
Albina Behrami: Dankeschön. Wie es dazu kam? Ich wurde nach dem Abitur von Frau Menz angesprochen, ob sie mich für das Stipendium der Studienstiftung vorschlagen dürfe. Man kann auf zwei Wegen in die Studienstiftung aufgenommen werden: man kann sich selbst bewerben oder man wird vorgeschlagen. Damit ist man direkt in der zweiten Runde des Auswahlverfahrens. Hier gibt es Auswahlgespräche und ein Referat. Frau Menz hat mir erklärt, warum sie mich vorschlagen möchte. Und dann habe ich erst einmal gedacht: „Ok, ich hab zwar ein gutes Abi, aber eine 1,0 ist es nicht. Ob ich dann überhaupt Chancen habe?“
Und dann habe ich mir gedacht: „Komm, ich probiere es trotzdem.“
Nach dem Vorschlag habe ich die Bewerbungsunterlagen erhalten und dann ging der Prozess weiter.
Frau Ginau: Was bedeutet dieses Stipendium für Ihr Studium?
Albina Behrami: Auf der einen Seite finanziert mich das Stipendium ziemlich gut. Also ich muss nicht nebenbei arbeiten. Und das Stipendium zahlt mir meinen vollständigen BAföG aus, so dass ich auch nach Beendigung meines Studiums keine Schulden haben werde. Ich habe somit mehr Zeit, mich um andere Dinge zu kümmern.
Auf der anderen Seite bietet mir die Studienstiftung sehr viele Angebote. Man kann Seminarwochen im Ausland machen, man kann Workshops und Kurse mit anderen Stipendiaten belegen, es gibt Bewerbungstrainings, Trainee-Programme und vieles mehr. Und dass man Teil der Studienstiftung ist, macht sich natürlich auch perspektivisch gut in Bewerbungen.
Des Weiteren habe ich einen Mentor an meiner Uni, der für jegliche Fragen und Probleme zur Verfügung steht und mich unterstützt.
Frau Ginau: Apropos Unterstützung. Beschreiben Sie bitte in eigenen Worten das Talentscoutingprojekt.
Albina Behrami: Das Talentscoutingprojekt fängt einen auf, egal, ob es um schulische Sachen geht oder darum, wie man weiterkommt. Das Talentscouting kommt dann mit ganz vielen Ideen und ganz vielen Vorschlägen. Ich habe ja auch erst durch das Talentscouting das Stipendium der Studienstiftung bekommen. Es ist ganz schwer in Worte zu fassen, was das für eine Hilfe war. Ein Beispiel verdeutlicht es vielleicht: Ich wusste nicht genau, was ich nach der Schule machen soll. Dann hat mir Frau Menz eine Webseite genannt und die hat mir so gut geholfen. Da waren Videos waren von unterschiedlichen Berufsbildern. Diese Videos beantworteten wirklich alle meine Fragen zu den Berufen – und manchmal auch Fragen, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie hatte.
Frau Ginau: An welchen Punkten Ihres Schul- und Unilebens hat Sie das Talentscouting unterstützt?
Albin Behrami: In sehr vielen Momenten. Auf jeden Fall bei der Entscheidung, was ich denn jetzt machen möchte und dann bei der Entscheidung, wie ich das angehen soll. Alles Sachen, mit denen man sich in der Schule jetzt nicht so intensiv beschäftigt. Natürlich gibt es verschiedene Beratungsgespräche, aber im Talentscouting geht man individuell auf die Person ein und gestaltet dann gemeinsam den Übergang von Schule zum Studium. Und genau das ist ja auch nicht leicht, weil Studium etwas völlig anderes ist als Schule. Ohne Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.
Und selbst jetzt: obwohl man älter geworden ist und nicht mehr zur Schule geht, kann ich Frau Menz immer noch anschreiben, falls ich irgendwelche Fragen habe. Selbst als ich mal überlegt hatte, ob ich in meinem Studiengang bleibe, konnte ich sie anschreiben. Dann hat sie mir Tipps gegeben oder auch einfach nur mit mir darüber gesprochen. Das halft schon enorm weiter.
Frau Ginau: Welche Tipps würden Sie Talentscoutinginteressierten mit auf den Weg geben?
Albina Behrami: Nehmt auf jeden Fall erst einmal alle Angebote wahr. Zwar ist es manchmal echt lästig und ich weiß, der Stundenplan ist ziemlich voll gepackt, aber man bereut es am Ende, die Angebote nicht angenommen zu haben. Hört auf die Lehrer (lacht)!
Frau Ginau: Welchen Tipp würden Sie Schülerinnen und Schülern geben, die auf der Suche nach finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten für ihr Studium sind?
Albina Behrami: Also es gibt sehr viele Angebote von den Unis, die man annehmen kann. Zum Beispiel die Hochschule OWL hat so viele Workshops, in denen darüber gesprochen wird, wie man sich finanzieren kann, was es für Stipendien gibt und so weiter. Ich glaube, das ist das erste, was man überhaupt machen kann: sich bei einem dieser Workshops anmelden.
[Anmerkung Frau Ginau: Diese Workshops finden nun online statt, z. B. hier: https://www.th-owl.de/events/detail/detail/studienorientierung-mit-dem-erkundungstool-check-u-1-1/]
Vorab ist es sicherlich noch ein Schritt, sich erst einmal zu informieren. Ich hätte nie gedacht, dass es so eine große Vielfalt an Stipendien gibt. Es gibt ja nicht nur die Studienstiftung des deutschen Volkes, sondern auch tausend andere Stiftungen und Stipendien, die finanzieren können oder auf andere Art helfen und unterstützen können. Sich das klar zu machen: das ist der erste Schritt.
Beteiligte Personen
« Danke für all die schönen Schneefotos aus dem Homeoffice!