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„Wer quengelt, zahlt drauf!“ Die Marktchecker | Teil 1

Wusstet ihr, dass der deutsche Lebensmittelmarkt fest in der Hand von fünf großen Supermarktgruppen ist, die 75% des Marktes ausmachen? Der Bereich Lebensmittel ist hart umkämpft und die Supermärkte arbeiten alle mit Strategien, welche die Kunden dazu bringen sollen, mehr einzukaufen, als sie eigentlich wollen. Das wollten wir uns genauer anschauen und haben vor den Herbstferien den Marktkauf in Horn besucht.

Im Unterricht unseres Kurses „Wirtschaft und Soziales“ hatten wir zuvor Supermarktstrategien kennengelernt und wollten überprüfen, ob der Marktkauf diese umsetzt. Unser Ergebnis: Das geht besser!

Je mehr desto günstiger

Es war keine Überraschung herauszufinden, dass es günstiger ist, eine Mehrfachpackung aus dem Regal zu kaufen, z.B. bei Schokoriegeln, als diese einzeln an der Kasse mitzunehmen. Überhaupt ist die Kassenzone auch bei unserem Marktkauf eine klassische „Quengelzone“: Dort liegen einzelne Artikel, die an anderer Stelle im Laden billiger sind.

Es lohnt sich auch, in die unteren Regale zu schauen, da dort meistens günstigere Produkte liegen als auf Augenhöhe. Und wie ist es bei Kinderspielzeug? Da liegt das teure eher auf Hüfthöhe, also dort, wo jüngere Kinder hinschauen.

Wie frisch sind Obst und Gemüse?

Normalerweise versucht ein Supermarkt, mit Tricks die Waren frischer und leckerer aussehen zu lassen, zum Beispiel dadurch, dass Obst in Holzkisten auf grünen Matten liegt. Macht Marktkauf aber nicht. Dafür werden Holzkisten im Bereich Wein verwendet, um die Abteilung gemütlicher zu gestalten.

Mit Musik geht auch Einkaufen besser

Eigentlich ist die Hintergrundmusik genau angepasst an die Besucher: Vormittags eher Schlager und Nachmittags Pop, wobei der Rhythmus der Musik nicht zu schnell sein sollte. Im Marktkauf lief aber während unseres Besuchs am Vormittag schon Popmusik. Ob das den Rentnern gefällt? Uns war die Musik auf jeden Fall viel zu leise.

Im Gespräch mit Herrn Kretschmer von der Marktleitung stellte sich heraus, dass die Musik vorgegeben ist. Die Zentrale bestimmt auch, wo welche Regale stehen sollen. Es wird fast nie umgeräumt. Daher weiß man von Studien, dass das regelmäßige Umräumen der Regalreihen die Kaufroutine durchbricht und so automatisch den Konsum erhöht, weil die Kunden plötzlich Produkte sehen, die sie vor dem Umräumen nicht so wahrgenommen haben – und diese dann kaufen.

Unser Fazit

Ein paar Supermarkttricks hat der Marktkauf drauf, aber er könnte mehr aus sich machen. Die Atmosphäre ist nicht wirklich einladend und an manchen Stellen wirkt es etwas chaotisch.

Unser Tipp

Lasst euch nicht von Supermarkttricks verleiten, mehr zu kaufen. Es lohnt sich, genauer hinzusehen.

Eure „Marktchecker“ Alex, Amina, Anneke, Jette, Jonas, Lara, Mertcan, Natalia, Nele und Tim aus dem Kurs „Wirtschaft und Soziales“ bei Frau Glinka

  • Text und Foto: Frau Glinka

Beteiligte Personen

1 Kommentar

  1. Pius sagt:

    Sehr cooles Projekt!